Dein Roadtrip durch Norwegen
Ein Roadtrip durch Norwegen mit dem Campervan – ein wahrlich mystisches Erlebnis. Genieße die weiten Fjorde und die überwältigende Natur, fühle dich frei und erlebe das Land in seiner ursprünglichsten Form! Das ist genau das, was du willst? Dann nichts wie los: Camper mieten und deinen persönlichen Roadtrip durch Norwegen beginnen. Wir sagen dir, wie du am besten nach Norwegen kommst, welche Route dein Urlaub zu einem Highlight macht und wie Camping in Norwegen am meisten Spaß bringt!
Autorin: Annika Ziehen
Foto: Luis Zeno Kuhn
Starte deinen Roadtrip durch Norwegen richtig!
Fjorde-Tour für die Seele
Um mit dem Camper nach Norwegen zu reisen, fährst du über Dänemark. Du musst aber nicht zwangsläufig zusätzlich die Route durch Schweden nehmen. In Hirtshals Havn in Dänemark gibt es eine direkte Fährverbindung nach Larvik, Kristiansand, Bergen Langesund und Starvanger in Norwegen. Für unsere Route nimmst du die Fähre nach Kristiansand, auf dem Rückweg geht es dann von Larvik aus nach Dänemark.
Fähre nach Norwegen buchen
Für die Überfahrt stehen dir verschiedene Reedereien zur Verfügung, das macht ein Vergleichen der Preise sinnvoll. Grundsätzlich gilt: Je früher du buchst, umso billiger wird die Überfahrt für dich. Unsere Campervan Modelle gelten als PKWs. Das ist gut, weil die Fähre somit günstiger für dich ist. Aber auch Kurzentschlossene bekommen noch Tickets. So kannst du auch für den darauffolgenden Tag buchen, musst dann aber für zwei Erwachsene und einen PKW einen Preis zwischen 90 und 200 Euro in Kauf nehmen.
Die Norwegen-Fähre buchen kannst du ganz einfach online. Aferry.de oder directferries.de sind Vergleichsportale – hier bekommst du die Verbindungen von allen Reedereien angezeigt und kannst dir ein Bild von den Preisen für die Norwegen Fähre machen. Natürlich ist die Buchung auch auf den Seiten der jeweiligen Reedereien möglich.
Wichtig für dich zu wissen: Es ist nicht unbedingt notwendig, bei Miet-Campern das konkrete Kennzeichen einzugeben. Meistens reicht der Hinweis „Rental Car“!
Die Norwegen-Reise kann beginnen
Norwegen wird aufgrund seiner zahlreichen Fjorde und generellen Länge häufig unterschätzt. Willst du also diese Route komplett schaffen, solltest du weit mehr als eine Woche Zeit haben. Bist du kürzer in einem der schönsten Länder des Nordens, suchst du dir einfach nur eine Teilstrecke unserer Route heraus.
Damit es etwas schneller geht, enthält unsere Route auch Inlands-Fährverbindungen, schließlich ist die Fähre das Taxi des Nordens. Je nach Reisezeit und Route musst du keine Fährtickets vorab besorgen. Die Fähren verkehren mehrmals täglich und selbst wenn du eine knapp verpasst, kommt bald darauf die nächste.
Die Preise der Fähren richten sich nach Anzahl der Personen und Länge des Autos – in deinem Fall ist der roadsurfer Camper als PKW zu zählen (2 Meter breit und 5 Meter bzw. 5,40 Meter lang). So kommst du auf Preise zwischen 67 NOK und 165 NOK, was umgerechnet circa 8 bis 20 € entspricht.
Das unendliche Land
Von Kristiansand startest du dein Norwegen-Abenteuer in Richtung Bergen. Dabei bewältigst du bereits deine erste Inlands-Fährverbindung – eine von vielen! Ab Jondal bringt dich die Fähre nach Tørvikbygd, von dort aus geht es mit dem eigenen Camper weiter.
Von Bergen aus geht es über Vossevangen nach Flåm und weiter bis zur nächsten Fährverbindung Mannheller-Fodnes. Nun geht es um die Fjorde bei Utvik, Innvik, Olden, Leon und Stryn. Dann weiter nach Hellesylt, um dann bei Stranda auf die nächste Fähre nach Liabygda zu fahren.
Von Sjøholt fährst du bis nach Vestnes, wo bereits die nächste Fähre nach Molde abfährt. Nun geht es nach Batnfjordsøra und Gjemnes. Von da aus verbinden Brücken die einzelnen Fjorde auf deinem Weg nach Kristiansund.
Deine nächste Etappe nach Trondheim ist mit knapp vier Stunden sehr kurz. Dein Weg führt dich schnell zur nächsten Fährverbindung Halsa-Kanestraum, von wo aus du bis nach Trondheim durchfahren kannst.
Der hohe Norden
Nun liegt es an dir, ob du während deinem Roadtrip durch Norwegen noch weiter in den Norden des Landes möchtest. Heißt deine Antwort ja, geht es für dich in Richtung Tromsø weiter – eine wirklich lange Strecke von circa 1.100 Kilometern zwischen wunderschönen Fjorden und der schwedischen Grenze. Bis nach Bognes liegt eine reine Autostrecke ohne Fährverbindung vor dir. Dort geht es mit der Fähre nach Skaberget. Dann fährst du entlang der Fjorde durch bis nach Tromsø.
Deine weitere Route nach Kirkenes, ebenfalls eine lange Strecke, führt dich durch Finnland und über eine weitere Fährverbindung: Olderdalen-Lyngseidet.
Durch die Wälder in die Großstadt
Auf deinem Weg in Richtung Heimat wirst du wieder eine lange Zeit im Auto verbringen. Du fährst die Route über Alta, Tromsø und Trondheim zurück und nimmst dann die Strecke Richtung Oslo, von wo aus dich die Fähre wieder nach Dänemark bringt.
Du siehst schnell, dass Norwegen ein wirklich langgezogenes Land ist, mit vielen kleinen Straßen und zahlreichen Fjorden und Fährverbindungen. Willst du dieses große Abenteuer wagen, solltest du viel Zeit einplanen. Hast du diese nicht, suche dir lieber kleinere Etappen heraus.
Die Mystik der Natur und unendliche Gastfreundlichkeit
Wer Norwegen bereist, wird vor allem Erholung im Einklang mit der Natur erleben. Außerdem wirst du Land und Leute schon aufgrund ihrer Gastfreundlichkeit und Offenheit lieben, nicht umsonst sind die Norweger in vielen Studien die glücklichsten Europäer. Doch zwischen dem Süden und der nördlichsten Spitze gibt es auch kulturell vieles zu entdecken. Bereits an deiner ersten Station Kristiansand gibt es viele Strände und Freizeitvergnügen. Das Odderøya Live, Palmesus und der Kristiansand Dyrepark, ein Tier- und Freizeitpark, machen die Stadt zu einem beliebten Ferienort.
Zwischen Nationalpark und Zivilisation
Der Weg nach Bergen führt dich vorbei am Hardangervidda-Nationalpark, dem größten Nationalpark des Landes. Bei einem Abstecher dorthin kannst du wandern, klettern, angeln und sogar skilanglaufen.
roadsurfer Tipp: Neben zahlreichen arktischen Tieren und Pflanzen leben in dem Park die größten Bergrentier-Herden der Welt!
Am Hardangerfjords liegt der Ort Norheimsund, dort bewunderst du den bekannten Wasserfall Steinsdalsfossen. Als Teil des Flussen Fosselva hat er eine Höhe von 50 Metern. Auf einem kleinen Weg gelangst du hinter den Wasserfall, zwischen Wasser und Felswand.
Das Tor zu den Fjorden
Bergen wird nicht umsonst das Tor zu den Fjorden genannt, ab hier ist die Küste so zerklüftet, dass das Unterscheiden zwischen Land und Wasser schwerfällt. Nach norwegischem Maßstab ist Bergen eine große Stadt, die zweitgrößte des Landes nach Oslo, um genau zu sein. Jedoch hat sie sich ihren Kleinstadt-Charme bewahrt. Als Studentenstadt pulsiert hier das Leben in einer jugendlichen Atmosphäre.
roadsurfer Tipp: Bergens Spezialität sind die traditionellen Fischfrikadellen-Burger. Im Strandkaien, Bergens wohl wichtigstem Fischgeschäft, bekommst du den leckersten Fisch der Stadt.
Die berühmtesten und sehenswertesten Fjorde des Landes sind übrigens der Geiranger, der Sognefjord, der Nærøyfjord, der Hardangerfjord, der Lysefjord und der Nordfjord. Ob Rafting, Seilbahn, Boots- oder Gletschertour, an jedem dieser Orte breit über das Land verteilt, kannst du Abenteuer der besonderen Art erleben.
Zwischen Bergen und Trondheim
Norwegen ist nicht nur das Land der Fjorde, hier lässt es sich auch wunderbar wandern und klettern, denn mit fast 300 Berggipfeln von über 2.000 Metern Höhe gibt es hier allerhand Herausforderungen. Auf deinem Weg nach Trondheim liegt zum Beispiel der Nationalpark Rondane, ein Gebirgsgelände zwischen den Tälern Gudbrandsdalen und Atndalen. Ganze neun der Gipfel von Rondane sind über 2.000 Meter hoch. Ein ausgedehntes Netz an markierten Wanderwegen lädt zum Aktivurlaub ein – vom entspannten Tagesausflug bis hin zur mehrtägigen Trekking-Tour.
roadsurfer Tipp: Liebst du es, die Gipfel der Welt zu besteigen? Dann solltest du deine Kletterausrüstung unbedingt einpacken. Neben dem Rondane Nationalpark gibt es auch noch den Sunnmørsalpane, den Jotunheimen Nationalpark und die Hardangervidda, die zu ausgedehnten Wanderungen einladen.
In Ålesund werden Märchen wahr – die Jugendstilstadt liegt unweit der Vogelschutzinsel Runde und der Sunnmører Alpen. Angeln und Skifahren, wandern und Bergsteigen – in Ålesund kein Problem. Die Stadt selbst erstreckt sich über mehrere Inseln in den Atlantischen Ozean hinein. Sie ist kulturelles Zentrum der Region und mit zahlreichen Veranstaltungen gesegnet: Das Ålesund Theaterfestival, das Festival der neuen norwegischen Literatur, das norwegische Gourmet-Festival sowie diverse Kunst- und Musik-Eevents wie das Jugendfest und das Trandal Bauernfest sind nur einige dieser.
Das Tor zur Arktis
Das arktische Abenteuer kann bereits in Tromsø beginnen! In der Stadt am Eismeer sind Natur und Kultur untrennbar miteinander verbunden. Hier gibt es den nördlichsten botanischen Garten der Welt, ein riesiges Aquarium und viele weitere sehenswerte Museen – einmal ganz von den traumhaften Plätzen zum Beobachten der Nordlichter abgesehen.
Ende Mai bis Ende Juli pulsiert diese Gegend geradezu, es ist die Zeit der Mitternachtssonne, die Menschen und Türen für zahlreiche Aktivitäten öffnet und das rund um die Uhr! Hier findet beispielsweise das Internationale Filmfestival und das Nordlicht-Festival statt. Kajak- und Hundeschlittenfahren, Wandern und Angeln – die Stadt ist so naturnah, dass auch diese Aktivitäten zahlreiche Touristen anziehen.
roadsurfer Tipp: Zwischen Trondheim und Tromsø lohnt sich ein Ausflug mit dem Postschiff auf die Inselgruppe Lofoten. Das Schiff legt in Bodø ab und auch das Auto darf gerne mit. Von der Inselgruppe aus lassen sich dank des relativ milden Winterklimas und des Aurora-Ovals die Nordlichter besonders gut beobachten. Camping auf den Lofoten wirst du wohl nicht so schnell vergessen können.
Warm anziehen – nördlicher geht nimmer
Du hast es geschafft, du bist wirklich im äußersten Norden Norwegens angekommen! Ein hoch auf’s Wintercamping! Kirkenes und die östliche Finnmark sind Orte für die ganz Hartgesottenen. Zwischen den Vogelfelsen in Hornøya, einem Hotel aus Schnee und einem Hexendenkmal in Vardø heißt es, sich warm anzuziehen.
Kirkenes wird auch das Tor zum Osten genannt. Warum? Es liegt nur einen Steinwurf von Russland und Finnland entfernt. Hier kannst du im Schneehotel übernachten, Bootsausflüge machen – aber auch Wandern, Tauchen, Angeln, Klettern und sogar Jagen. Auch für Ornithologen ein tolles Ziel: In Varanger kannst du eine Vielfalt an seltenen Vogelarten entdecken und die Insel Hornøya gehört zu den größten Nistgebieten Norwegens.
Im Winter heißt es ab auf den Schlitten! Hundeschlitten- und Schneemobilfahrten, Eisangeln und Königskrabben-Safaris – wo, wenn nicht hier?
roadsurfer Tipp: In Vardø gibt es ein ungewöhnliches Denkmal zum Gedenken an die 91 Menschen, die während der Hexenjagd im 17. Jahrhundert auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.
Zurück in der Zivilisation: Oslo – Metropole mit Herz
Oslo ist Hauptstadt und die größte Metropole Norwegens. Aber trotz des pulsierenden Treibens spürst du auch hier noch die natürliche Mystik des Landes. Neben erstklassigen Museen und Kunstgalerien wie die Norwegische Oper, der Vigeland Skulpturenpark, das Holmenkollen Skimuseum mit Sprungschanze, dem Norwegischen Freilichtmuseum, dem Edward Munch Museum und dem Nobel Friedenszentrum kannst du hier auch Natur pur erleben.
Die Stadt liegt zwischen dem Oslofjord und hunderten Quadratkilometern von bewaldeten Hügeln. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundest du die Innenstadt und wirst dabei an allen Ecken mit Live-Musik überrascht. In Oslo geben sich Straßenmusiker internationalen Superstars die Klinke in die Hand, auf Konzerten und Festivals. Familienfreundliche Atmosphäre gepaart mit einem aufregenden Nachtleben – das ist Oslo!