Sommerzeit: Sie bringt immer wieder Rekordwerte in vielen europäischen Orten. Für manche ein besonders guter Grund eine Reise zu planen, für andere zu viel des Guten. Wenn du in die zweite Kategorie fällst und auch im Sommer lieber auf Hitzewellen und Schweißattacken verzichten möchtest, dann bist du bei uns genau richtig – wir stellen dir hier die kühlsten Reiseziele in Europa für den Sommer vor.

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Autorin: Annika Ziehen

Foto: Marco Freudenreich

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Durchschnittlich erwarten dich auch im Juli nur 17 °C in Estland, wobei es in Tallinn auch mal über die 20 °C schießt. Das macht Estland zu einem sommerlichen Paradies für Wanderfreunde und Radfahrer. Dabei geht es immer schön entspannt zu, denn steile Gipfel suchst du im Land vergeblich. Stattdessen erwarten dich die berühmten Wälder, die auch im Hochsommer für Schatten und für eine wunderschöne Kulisse sorgen.
Wenn dir unterwegs doch mal zu warm wird, dann kannst du dich im Meer oder den estländischen Seen abkühlen – aber Vorsicht: Das Wasser ist auch im Sommer nichts für Warmduscher.
Ein besonderes Highlight für Verliebte erwartet dich in der ersten Augustwoche in Tartu – dann gibt es hier Tartuff, das Liebesfilm-Festival, wobei sich die ganze Stadt in ein einziges Freiluftkino verwandelt.

Norwegen ist ein Favorit bei Campern besonders im Sommer, denn irgendwie hat man hier dank der endlosen Tage einfach mehr von seinem Urlaub. Sonne und Licht satt erwarten dich im Juni, Juli und August und je weiter nach Norden du fährst, desto länger bleibt es hell.
Das norwegische Leben verlegt sich jetzt komplett nach draußen und auch die Temperaturen können bis auf 30 °C klettern. Aber keine Angst, denn wenn du es lieber etwas kühler magst, dann fährst du einfach zu den Nationalparks Hallingskarvet und Hardangervidda, wo auch im Sommer noch Schnee liegt. Kühles und teils nasses Wetter erwartet dich hier auch in den Sommermonaten (im August erreichen die Temperaturen höchstens 12 °C), aber mit der richtigen Kleidung herrschen dann die perfekten Bedingungen für ausgedehnte Wanderungen, Wildwasser-Rafting und Mountainbiken.

Auch in Irland gibt es von früh bis spät etwas zu erleben, denn im Sommer ist es im Land ca. 18 Stunden am Tag hell. Du wirst sowohl eine Regenjacke als auch Sonnencreme brauchen, denn Juli und August zählen zu den regenreichsten Monaten. Keine Sorge, denn es wird trotzdem noch um die 19 °C und die Schauer sind meistens kurz und von Sonne unterbrochen.
Die irischen Wellen sind weltberühmt und gerade im Sommer flocken Wellenreiter auf die Grüne Insel. Wenn du lieber trocken bleiben willst, dann mach ein bisschen Inselhopping. Fahr zum Skellig Michael, auf die Aran Islands oder zum Cape Clear.
Auf Land herrschen jetzt die perfekten Konditionen für einen ausgedehnten Roadtrip durch Irland oder für mehrtägige Wanderungen.

Auch in der Schweiz kannst du den Sommer zum Winter machen, und zwar auf dem Grossen Aletschgletscher. Auf über 3.500 Metern kannst du dich hier auch im Sommer auf Schnee freuen und musst keine Angst vorm Schwitzen haben – Sonnencreme und eine gute Sonnenbrille sollten aber trotzdem auf die Packliste.
Vor Ort hast du die Qual der Wahl: Es stehen zahlreiche Wanderwege und Mountainbikerouten für alle Level zur Verfügung und im schattigen Aletschwald kannst du die ältesten Bäume Schweiz bewundern. Natürlich ist auch eine geführte Gletschertour unumgänglich und wenn du dir das ganze noch aus der Höhe anschauen willst, dann kannst du in der Aletsch-Arena im Sommer Gleitschirmfliegen.

Während dich im Süden Palmenstrände und fast tropische Temperaturen erwarten, ist Nordengland auch im August was für Hitzemuffel. Es gibt Temperaturen um die 15 °C und auch das Nordseewasser bleibt fröstelig, was deiner Reiselust allerdings keinen Abbruch tun sollte. Immerhin gibt es neben Küste und Stränden auch zahlreiche spannende Festungen, Burgen und Kathedralen zu besuchen. Familien sollten dabei unbedingt zum Alnwick Castle, das als Filmlocation in den Harry Potter Filmen auch bei jüngeren Generationen berühmt wurde.
Naturfreunde besuchen die fünf Nationalparks in der Region, von denen der Lake District wohl der berühmteste ist. Wenn du Lust auf Wandern nonstop hast, kannst du von Robin Hood’s Bay auf über 300 Kilometern bis zur irischen See laufen.

Der Sommer ist auch in Schweden die ideale Reisezeit und mit trockenen, sonnigen Tagen perfekt für einen Städtetrip in Stockholm oder Malmö. Wenn du es gerne noch kühler magst, dann fahr nach Lappland, wo es auch im August nur 14 °C werden.
Jetzt sind die Tage lang und auch wenn es keine Nordlichter zu sehen gibt, lohnt sich eine Reise in den hohen Norden – auch die Mitternachtssonne ist ein unvergleichliches Spektakel!
Es gibt zahlreiche Bäche und Seen zu erkunden, du kannst Angeln und natürlich Wandern gehen.
Nutze den kurzen Sommer in Lappland und lerne, wie die Samen die Monate mit ihren Tieren verbringen. Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du dich unbedingt für eine Nacht von deinem roadsurfer trennen und stattdessen in einer traditionellen Goathie-Hütte schlafen.

Schottland wird im Sommer oft von Mücken heimgesucht und wer die vermeiden will, sollte lieber in der Stadt blieben. Glasgow kann auch im Juli etwas verregnet sein und mit bis zu 18 °C nur als frisch zu bezeichnen, trotzdem herrscht jetzt die beste Reisezeit für die Metropole im Herzen von Schottland.
Überall grünt und blüht es und in den Parks findest du zahlreiche Einheimische, die picknicken oder sich über Live-Musik in der Sonne freuen. Ein besonderes Highlight für die LGBTQ+ Community – am 20.& 21. Juli gibt es in Glasgow Mardi Gla, um dieses Jahr das 50-jährige Jubiläum der Stonewall-Aufstände zu feiern.
Auch fürs Kulinarische ist gesorgt, denn im Sommer gibt es an jeder Ecke leckeres Streetfood zu probieren und du kannst dich einmal um die ganz Welt futtern. Für einen Sundowner geht es danach in eine der zahlreichen Rooftop Bars der Stadt.