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Zero Waste Camping: Unsere Tipps für weniger Müll in deinem Campingurlaub

Einmal der städtischen Hektik und dem Alltag entfliehen und beim Campen mit dem Wohnmobil die Kraft der Natur spüren – das ist Urlaub für den Kopf und Seele! Doch fällt es uns gerade bei einem naturnahem Camping-Trip oft besonders schwer, auf Nachhaltigkeit und Müllvermeidung zu achten. Mit unseren Tipps für deinen Zero Waste Lifestyle für unterwegs kannst du deinen nächsten Roadtrip grüner und nachhaltiger gestalten!

So schwer ist es gar nicht, versprochen!

Autor: Anna Lorrain

Foto: roadsurfer GmbH

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Warum ist Zero Waste Lifestyle beim Camping so wichtig?

Wahrscheinlich kennst auch du es vom Campen: Man kommt an einem wunderschönen Ort an, sei es an einem kleinen Campingplatz am Meer mit glitzerndem Wasser oder hoch oben einsam in den Bergen. Aber kaum schaut man sich den Platz etwas näher an, sieht man Müll an jeder Ecke und in jedem Busch. Für dieses Problem sind zwar größtenteils nicht die Camper verantwortlich, sicher haben sie aber auch ihren Anteil an der zunehmend vermüllten Natur.

Paradoxerweise fällt es uns gerade bei einem naturnahem Camping-Trip oft schwerer auf Nachhaltigkeit und Müllvermeidung zu achten: Einweggeschirr, Plastik-Produkte und kleinteilige Ausrüstung landen mal mehr und mal weniger gewollt in der Umwelt. So wird aus dem eigentlich klimafreundlichen Abenteuer mit niedriger CO2-Bilanz schnell eine Belastung für die Natur, sowie die dort lebenden Tiere und Menschen.

Was man als Reisender aus westeuropäischen Gefilden ebenfalls oft nicht bedenkt, ist die in vielen Ländern nur unzureichend funktionierende und nicht vorhandene Mülltrennung, sowie das teils nicht existierende Recycling von Abfällen. Die Einstellung, seinen Müll im Camping-Urlaub sorgfältig zu sammeln und an dafür vorgesehenen Plätzen zu entsorgen, ist natürlich richtig und lobenswert, löst das eigentliche Müllproblem aber nicht. Versuche bei deinem Camping-Trip einen Teil dazu beizutragen, diese Spirale ein wenig einzudämmen.

Wie? Das Zauberwort heißt Müllvermeidung!

Was du im Campingurlaub unternehmen kannst, um nichts als deine Fußspuren zu hinterlassen und mit welchen Tricks du dein Camping-Set auf das Nötigste reduzieren kannst, verraten wir dir im Folgenden!

Zero Waste für Vanlifer: 9 praktische Tipps

Mit dem bewussten Reduzieren von Müll und Abfall kannst du gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Du hilfst, die Natur möglichst sauber und unbelastet zu halten, du schonst Ressourcen (denn was nicht gebraucht wird, wird auch nicht neu produziert!) und du hältst damit obendrein auch noch Ordnung und Sauberkeit in deinem Wohnmobil! Mit diesen Tipps wird es dir leichter fallen vom Campingstuhl aus zum Zero-Waste-Profi zu werden!

Du bist übrigens in bester Gesellschaft wenn es im das Thema umweltbewusstes Campen geht. Wir von roadsurfer surfen ebenfalls auf der Green Wave!

  • Vermeide Einwegprodukte und To-Go Produkte. Wohnmobile sind für gewöhnlich sowieso mit allem ausgestattet – zusätzliche Behälter, Strohhalme und Co. sind da absolut verzichtbar und unnötig.
  • Versuche möglichst Plastikfrei einzukaufen. Bevorzuge in Supermärkten Verpackungen aus Karton oder recycelbaren Materialien. In größeren Städten findest du im Idealfall sogar Unverpackt-Läden oder kannst Frischmärkte mit eigenen Behältern aus Glas oder Holz ansteuern.
  • Finde Alternativen für Plastikprodukte aus dem alltäglichen Leben. Für Zahnbürsten, Geschirr und Co. gibt es zum Beispiel Alternativen aus Bambus. Sollten diese aus Versehen doch mal in der Natur landen, verrotten sie wenigstens schnell.
  • Wenn immer möglich, nutze wiederverwendbare Dinge. Ob Einkaufsbeutel, Stoffservietten, Reinigungstücher oder Wasserflaschen – überlege, welche Möglichkeiten du als Ersatz für Varianten aus Plastik oder Papier finden kannst.
  • Denke über ein Filtersystem für Trinkwasser in deinem Camper nach. So kannst du fast überall Wasser nachfüllen, ohne im Supermarkt zu den 6er-Packs Plastiktrinkflaschen greifen zu müssen.
  • Nutze nachfüllbare Gaskartuschen. Die meisten Camper kochen mithilfe von Gas – Mehrfach-Kartuschen lassen sich hierbei bequem an Tankstellen auffüllen und ersparen im Vergleich zu Einwegkartuschen eine Menge Müll. Noch besser: das Essen mithilfe von Strom (z. B. über Solarpanel) zubereiten.
  • Investiere in qualitativ hochwertiges Equipment. Es schmerzt vielleicht einmal beim Kauf, etwas tiefer in die Tasche greifen zu müssen, dafür hast du länger Freude an deiner Ausrüstung und vermeidest so auf lange Sicht wieder Müll.
  • Kaufe Secondhand. Statte dich für deinen Trip mit Second-hand Produkten aus – von Kleidung, über Campingstühle bis hin zu Sleeping Bags bekommst du alles gebraucht oft viel günstiger und reist so deutlich nachhaltiger.
  • Geh doch mal ins Minus! Die Königsdisziplin im Zero Waste Camping ist es, nicht nur wenig Müll zu produzieren, sondern sogar liegengelassenen Müll einzusammeln. Es kostet vielleicht einen Moment Überwindung, aber schnell wirst du merken, mit wie wenig Aufwand ein Flecken Natur wieder in voller Blüte erstrahlen kann.

Zero Waste Produkte für die Camperküche

Gerade in den Bereichen Essen & Trinken lässt sich beim Camping viel Müll und Abfall sparen, wenn du mit der richtigen Packliste ans Werk gehst. Welche Ausrüstung dir in der Küche dabei helfen kann, verraten wir dir in der folgenden Übersicht.

  • Espressokocher oder Frenchpress für Kaffee: Anstatt auf die schnelle (und seien wir ehrlich: nicht wirklich leckere) Variante des Pulverkaffees á la Nescafe zu setzen, ist es deutlich umweltschonender, einmal eine große Packung Filterkaffee zu besorgen und die französische oder italienische Kaffeezubereitung zu bevorzugen.
  • Nachhaltige Wasserkanister: Zur Wasserspeicherung greifen viele zu den großen Wassergallonen – klar, denn sie sind überall zu erhalten, leicht und praktisch. Aber was sie irgendwann auch sind: Plastik-Waste. Unser Tipp: Sogenannte Dromedary Bags (wie von der Firma MSR) sind faltbar, extrem haltbar und komplett frei von Kunststoffen.
  • Aufbewahrungsboxen aus Edelstahl: Solche Boxen (z. B. von Black & Bloom) sind im Vergleich zu solchen aus anderen Materialien sehr robust, langlebig, komplett BPA-frei und können sogar im Backofen verwendet werden. Da schmeckt das Essen doch gleich nochmal so gut!
  • Bienenwachstücher für den Wanderausflug: Gerade bei Wanderungen und kleineren Expeditionen hat man gern Sandwiches und Ähnliches dabei. Diese alle in Aluminium- oder Klarsichtfolie zu wickeln, wäre nicht nur gesundheitlich bedenklich, sondern auch ökologischer Wahnsinn. Abhilfe schaffen hier umweltschonende Bienenwachstücher. Diese lassen sich sogar selbst herstellen, du findest sie aber auch in jeder guten Drogerie!
  • Hängenetze für Obst und Gemüse: Schaut schön aus, schützt die sensiblen Früchte auf holprigen Straßen vor dem Zerquetschen und lassen sich, sobald sie leer sind, wunderbar als Einkaufsbeutel verwenden. Wird gern unter Makramee-Liebhabern genutzt!

 

Übrigens: Solltest du mit einem unserer roadsurfer Camper unterwegs sein, musst du dir um die Küchenutensilien wie Teller, Töpfe, Besteck und Co. keine Sorgen machen. Mit unserer roadsurfer Küchenbox hast du alles dabei, was du für deinen Urlaub im Wohnmobil brauchst. Und Nachhaltigkeit gehört bei uns natürlich zum guten Ton!

Zero Waste Kosmetik Produkte für unterwegs

Sobald in deiner Camper-Küche ökologisch im Lot ist, können wir uns dem Bereich der Kosmetik zuwenden – leider setzen gerade da viele Reisende auf kleine Tuben und Verpackungen, welche im Normalfall nach kurzer Zeit durch neue ersetzt werden. Dabei lassen sich auch hier mit ein wenig Suche super Produkte auftreiben, um dem Müllproblem entgegenzuwirken.

  • Feste Körper- und Haarseife: Ein Umwelt-Klassiker für Vanlifer! Nicht nur wird dadurch viel Verpackungsplastik eingespart, auch sind sie platzsparender und halten länger als ihre flüssigen Konkurrenten. Heutzutage bekommst du solche Seifen oder Shampoobars in jedem Unverpackt-Laden und in fast allen Drogerien.
  • Natürliche Duschschwämme: Gerade da man im Vanlife meist weniger ausgiebig zum Duschen kommt, ist es umso wichtiger sich richtig intensiv abschrubben zu können, sobald man dann doch mal unter der Brause steht. Hier bieten sich nachhaltige Duschschwämme aus Sisal, Luffa oder Kokosfaser an. Ein weiterer Schritt, dem Waste-Camping den Kampf anzusagen!
  • Sonnencreme Sticks: Gerade wer Campingplätze in südlichen Ländern ansteuern möchte und eher dem Hauttyp Mozzarella entspricht, wird Unmengen an Sonnencreme verbrauchen. Eine plastikfreie Alternative sind Sonnencreme Sticks, die fast immer in Kartonverpackung oder kunststofffreien Hüllen daherkommen.
  • Taschentücher à la Opa und Oma: Der ein oder andere Camper wird es kennen: Wer vor allem im Van und der Natur lebt, dem läuft gern und oft die Nase weg! Anstatt Unmengen an Taschentüchern aus Papier zu verbrauchen, lege dir ein paar Bio-Baumwolltaschentücher zu, die nach ein paar Mal nutzen einfach ausgewaschen und wiederverwendet werden können.
  • Öko Camping Toilette: Themen wie die Toilette werden unter Campern immer heiß diskutiert. Aktuell scheint es so, als könnten Trockentoiletten ihren Siegeszug unter Vanlifern antreten. Gut so, denn sie sparen Wasser, benötigen keine chemischen Zusätze und sind so die umweltfreundlichste Klo-Variante.

Zero Waste Reinigungsprodukte im Campingurlaub

Wer auf 4m² lebt, möchte sein kleines Zuhause natürlich gern sauber und ordentlich haben. Leider sind auch hier herkömmliche Produkte alles andere als schonend für die Natur und weit vom Gedanken der Müllvermeidung entfernt.

Die gute Nachricht: Auch hier haben wir ein paar Tipps und Zero Waste-Produkte für deinen Campingurlaub im Gepäck!

  • DIY Öko-Spülmittel: Anstatt knallbunte Spülmittel mit Coco-Loco Duft im Supermarkt zu kaufen, kannst du dir ganz leicht dein eigenes Geschirrspülmittel zusammenmixen. Du wirst erstaunt sein, wie effektiv zum Beispiel die Mischung aus Zitronen, Essig und Salz das Bratfett auf deiner Pfanne entfernt!
  • Geschirrspül-Block: Natürlich musst du nicht selbst den Rührlöffel schwingen, um dein Geschirr müllfrei säubern zu können. Spülblöcke sind hier eine fast verpackungsfreie, plastik- und palmölfreie Möglichkeit – und sie halten wirklich ewig!
  • Geschirrbürste, Topfkratzer und Handbesen aus Bambus: Da viele Reinigungsgeräte eher knallbunte Massenware aus Kunststoff sind, empfiehlt es sich im Sinne der Nachhaltigkeit, sich diese kleinen Küchenhelfer in der Holzvariante zuzulegen! Sieht besser aus, fühlt sich besser an, schützt die Umwelt und reinigt mindestens genauso gut.

Nachhaltiges Camping – was hilft noch?

Der Zero Waste Lifestyle ist einer der effektivsten Wege nachhaltig zu reisen und Seen, Flüsse & Wiesen sauber zu halten. Darüber hinaus gibt es aber auch einige weitere Optionen, um möglichst „grün“ im Camper unterwegs zu sein.

  • So kannst du schon vor der Ankunft am Campingplatz effektiv CO2-Emissionen minimieren, indem du den Kraftstoffverbrauch deines Campers gering hältst. Vorausschauendes Fahren, gut aufgepumpte Reifen, offene Fenster statt Klimaanlage und ein nicht bis unter das Dach vollgestopftes Gefährt helfen dabei und du sparst so zusätzlich noch eine Stange Geld.
  • Auch kannst du mit der Wahl deines Campingplatzes schon einen großen Schritt Richtung Nachhaltigkeit machen: Auf Eco-Campingplätzen findest du eine Vielzahl an wasser- und energiereduzierenden Maßnahmen, umweltfreundlichen Reinigungsmitteln und vielem mehr! Meist haben sich diese Campingplätze hohen Standards verschrieben und sind anhand bestimmter Siegel oder Label erkennbar. Findest du auf deren Website noch keine Information, kannst du ganz einfach per E-Mail nachfragen. Die besten Eco-Camping Spots in Europa haben wir dir bereits zusammengetragen.
  • Was viele im ersten Moment nicht auf dem Radar haben: Gerade, wenn man länger unterwegs ist, kann man in dieser Zeit auch daheim Energie einsparen! Im Idealfall ziehst du vor dem Reiseantritt alle Stecker aus der Steckdose und drehst das Thermostat herunter!

Dies ist nur ein kleiner Einblick in die Welt des Green Travelling! Noch viel mehr Ideen, Anreize und Tipps zum nachhaltigen Campingurlaub bekommst du in unserem roadsurfer-Ratgeber!

Abschließend noch ein kleiner Hinweis für dich: Du solltest nicht den Anspruch haben, in jedem Bereich perfekt und 100% ökologisch zu sein! Niemand ist perfekt, niemand macht alles richtig – aber jeder kleine Beitrag zum Umweltschutz beim Reisen hilft am Ende, unsere Erde weiterhin bestaunens- und bereisenswert zu halten!

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