3 Jungs, 5 Tage, 3.000 Kilometer
Ein Roadtrip nach Italien mit dem VW Camper
Autor: Matthias Lobbichler
Um fĂŒnf Uhr morgens starten wir mit dem Camper in MĂŒnchen unseren etwas verrĂŒckten Roadtrip nach Italien. Im GepĂ€ck: 3 MĂ€nner und jede Menge PlĂ€ne fĂŒr die nĂ€chsten Tage. 3.000 Kilometer werden es wohl werden in den nĂ€chsten 5 Tagen!
Erste Etappe Verona: 430 Kilometer
Roadtrip Italien Romeo und Julia locken auch uns
Nachdem wir den Bulli in Altötting gepackt haben, kannâs losgehen. Ăber Rosenheim und Ăsterreich geht es weiter nach Verona â unser erstes Ziel nach 430 Kilometer Fahrt. Wir finden mit unserem VW T6 California problemlos einen Parkhaus mitten in der Stadt â genau richtig, um die Stadt schnell zu erkunden.
Wir lassen uns zu FuĂ durch die schmalen Gassen der Stadt treiben, genieĂen italienische MĂ€rkte und kommen (natĂŒrlich) auch am Haus von Romeo und Julia vorbei. Eigentlich nicht zu fassen, wie viele Menschen unter einen Balkon passen. Da genieĂen wir auf dem Schloss von Verona lieber den tollen Blick auf die Stadt â genauso kann es weitergehen!
Ein Betriebsausflug von Audi
TatsĂ€chlich aber geht es erst mal ganz anders weiter: Vor dem schlosseigenen CafĂ© ist Audi mit einem â sagen wir mal so  â ziemlich speziellen Fuhrpark vorgefahren.
Mit 13 neuen Audi R8 sind die Mitarbeiter zu ihrem Betriebsausflug losgezogen. Das kommt zwar auch ein StĂŒck weit protzig rĂŒber â aber egal: Es ist auch einfach geil! FĂŒr mich ist klar: Ich als Autoliebhaber beschnuppre die Geschosse von oben bis unten ganz genau.
Gute Nacht im Camper!
FĂŒr den nĂ€chsten Tag haben wir jetzt schon eine ganz klare Vorgabe. Die Erlebnis-Frequenz soll nochmal um ein Vielfaches gesteigert werden: Mehr StĂ€dte besuchen, weniger Pausen einlegen â auĂer Toilettenpausen natĂŒrlichâŠ. Unseren roadsurfer haben wir am Abend mit ein paar Handgriffen fix schlaffertig. Na dann: Gute Nacht und bis Morgen!
Florenz und Cinque Terre: 400 Kilometer
Unsere erste Nacht im Camper ist wunderbar: Wir haben alle fest geschlafen, was aber auch gut so ist â immerhin wartet die geballte Ladung Sightseeing-Action auf uns.
Roadtrip Italien: Wir genieĂen Florenz von oben!
âOn the road again!â Florenz liegt direkt vor uns â unser erstes Tagesziel. Hier war ich vor ein paar Jahren schon einmal, also ĂŒbernehme ich mal eben die Rolle des ReisefĂŒhrers. Bei mir heiĂt das immer: Wo ist der nĂ€chste HĂŒgel oder Turm, um die Stadt von oben zu sehen? Also auf zum Michelangelo Viewpoint. Uns erwartet eine Aussicht vom allerfeinsten: Wolkenfreier blauer Himmel, die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und dann vor dir diese lebhafte toskanische Stadt.
Kunst und Schmuck â wohin das Auge fĂ€llt
Wir sind alle drei begeisterte Filmfans und die Ponte Vecchio ist gleich um die Ecke! Genau: Die berĂŒhmte BrĂŒcke aus dem Film âDas Parfumâ. Mein erster Gedanke: âWow â was das wohl alles wert ist?â Wohin ich schaue â alles funkelt und glitzert! Ein Anblick, den man so definitiv nicht jeden Tag hat.
Die magischen Dörfer der Cinque Terre
Die Dörfer der Cinque Terre sind unter Touristen immer noch eher ein Geheimtipp. Erreichen kann man sie durch eng verschlungene Serpentinen â natĂŒrlich gar kein Problem fĂŒr unseren Bulli. Die einzelnen Dörfer sind untereinander mit einer Bahnstrecke verbunden und die Tickets sind echt billig. Wir kaufen uns ein Tagesticket fĂŒr 4 Euro pro Person und fahren Dorf fĂŒr Dorf ab.
Yacht an Yacht an Yacht
Als wir in La Spezia ankommen, haben wir das GefĂŒhl, dass dies wohl eher ein Ort fĂŒr Rich Kids und deren Eltern ist. Hier liegt im Hafen eine Yacht neben der nĂ€chsten. Ein tolles Ambiente, in dem wir dann auch gleich den Abend verbringen und den Sonnenuntergang genieĂen. Achtung: Die besten PlĂ€tze in Restaurants sind sehr schnell vergriffen â also lieber etwas frĂŒher kommen.
Pisa mit seinem schiefen Turm ist heute unser letztes Tagesziel. Wir finden ein klassisch italienisches Restaurant gleich in einer SeitenstraĂe am Domplatz â sogar mit guter Live-Mucke, einfach Spitze!
Roadtrip Italien â 3. Etappe Rom: 400 Kilometer zu antiken Highlights
Alle Wege fĂŒhren nach Rom â das gilt auch fĂŒr uns. Vor uns liegen etwa 400 Kilometer. Ein erklĂ€rtes Lebensziel meines Bruders und mir ist, alle 7 Weltwunder der Neuzeit zu bereisen â also ist Rom mit dem Kolosseum ein Muss!
Die letzten Kilometer bis zum Camping Village Flaminio laufen wie geschmiert. Das Personal am Campingplatz ist total freundlich und hilfsbereit (der Platz wurde uns aber auch von mehreren Seiten wĂ€rmstens empfohlen). Jetzt noch schnell unseren Stellplatz fertig machen und alles anschlieĂen. Aber dann ja keine Zeit mehr verlieren. Die Stadt ruft!
Rom erleben und staunen
Was sollte man denn alles neben dem Kolosseum besichtigen wenn man schon mal in Rom ist? Dieses Mal ist mein Kumpel Simon der Reiseleiter â er war vor ein paar Jahren schon einmal hier. Es geht zur Spanischen Treppe, danach zum Trevi Brunnen und ĂŒber das Forum Romanum zum Kolosseum. Wer die gröĂten Menschenmassen meiden möchte, sollte den Trevi Brunnen weglassen â der ist immer total ĂŒberfĂŒllt. Hier muss man fast froh sein, nicht zufĂ€llig in den Brunnen geschubst zu werden. Trotz allem: Wir sind ziemlich begeistert!
Roadtrip Italien und Regen? Kein Problem im VW Camper
Dann ziehen dunkle Wolken und Regen auf. Genau richtig, um es sich im Bulli gemĂŒtlich zu machen. Vordersitze umgedreht und schon sitzen wir uns gegenĂŒber und spielen Karten am Campingtisch. So macht auch der Regen fĂŒr uns irgendwie doch Sinn.
Der 2. Tag Rom kann kommen
Leider hat es die ganze Nacht durchgeregnet â was im Bus ja aber auch irgendwie gemĂŒtlich ist. Ohne unnötig Zeit zu verlieren, geht es fĂŒr uns direkt ins Zentrum in Richtung Kolosseum. Eintrittskarten gibt es fĂŒr Studenten bis zum 25. Lebensjahr zu einem ermĂ€Ăigten Preis. Ich bin Ă€lter als 25 und Simon ist kein Student. Die VerkĂ€uferin fragt nicht lange und gibt uns trotzdem ermĂ€Ăigte Tickets.
Wir sind fasziniert von dem, was die Römer damals dort alles gebaut haben und erkunden das GelĂ€nde auf eigene Faust. Eine gefĂŒhrte Tour hĂ€tte jetzt einfach nicht zu unserem Bulli-FreiheitsgefĂŒhl gepasst.
Das kleinste Land der Welt
Wir sind noch lange nicht fertig mit Rom und wollen uns noch den Vatikan anschauen. Der Petersplatz davor ist wirklich schön, doch komme ich mir vor wie in einem GefĂ€ngnis. Ăberall stehen Wachen und GeschĂŒtze â und das an diesem religiösen Ort. Könnt ihr euch vorstellen, dass sich einige GĂ€ste 4 Stunden anstellen, nur um in den Petersdom zu gelangen? Wir machen es anders, trinken einen Becher vom heiligen Wasser und genieĂen dann lieber die Sonne auf einer Bank!
Roadtrip Italien â Aufbruch Richtung Gardasee
Unsere letzte Etappe unseres Roadtrips nach Italien auf dem Weg zurĂŒck nach MĂŒnchen steht schon fest: Wir wollen am Gardasee nochmal halt machen? Bis dahin sind es etwa 1.200 Kilometer. Also entscheiden wir uns, am Abend schon aufzubrechen.
Das Fahren in der Nacht finde ich immer wesentlich entspannter. Und tatsĂ€chlich geht es ohne groĂe Unterbrechungen schnell voran. Sehr schade: Damit ist die nĂ€chste Nacht schon unsere letzte im Bulli.
4. Etappe Bardolino: 1.200 Kilometer an den Gardasee
Auf dem Weg zum Gardasee ist extrem viel Verkehr. In Bardolino angekommen ist uns sofort klar, wieso: Das jĂ€hrliche Weinfest ist in vollem Gange. Dolce Vita â da machen wir doch gerne mit: Wir spazieren am Seeufer entlang und reden ĂŒber die vergangenen Tage und wie schnell die Zeit vergangen ist.
Die RĂŒckreise wird zum Kaugummi
Wir hatten bisher so GlĂŒck mit dem Verkehr, aber jetzt: Stau auf der Brennerautobahn. Naja, da muss man halt einfach durch! Auch an der Grenze ereilt uns nochmal dasselbe GlĂŒck â der Grund: RĂŒckstau durch Grenzkontrollen.
Am Sonntagabend aber kommen wir ganz erfĂŒllt von unserem Roadtrip nach Italien wieder in MĂŒnchen an: 3.000 Kilometer in 5 Tagen waren schon sportlich, aber genau die richtige Dosis Roadtrip fĂŒr uns! Wir wollten soviel wie möglich sehen â und dabei natĂŒrlich die Zeit genieĂen. Mit unserem VW Camper war das auch problemlos möglich. Und wenn das Wetter mal nicht so ganz mitgespielt hat, konnten wir es uns ja da super gemĂŒtlich machen. Mein Fazit: Bitte so schnell wie möglich in der gleichen Besetzung den nĂ€chsten Roadtrip beginnen!
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