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Mit dem Wohnmobil ans Nordkap

Norwegen ist ein tolles Reiseziel für Camper, wobei kaum eine Reise außergewöhnlicher ist, als mit dem Wohnmobil ans Nordkap zu fahren. Bei uns erfährst du, was du über dem Polarkreis alles erleben kannst. Gute Tipps für die Reise mit dem Wohnmobil nach Nordnorwegen gibt’s auch dazu.

Autorin: Annika Ziehen

Foto: Thomas Grüner

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Mit dem Wohnmobil durch Norwegen – die besten Routen

5 Tage entlang der norwegischen Landschaftsroute Havøysund

Die norwegische Landschaftsroute Havøysund führt durch die Finnmark und begeistert mit einer dramatischen, teils kargen Landschaft.

Unterwegs kannst du in die Vergangenheit des hohen Nordens eintauchen und wie auf so vielen der Landschaftsrouten locken eine Vielzahl an coolen Rastplätzen, Fjorden und Küstenabschnitten.

Tag 1 – Alta

  • Im Winter solltest du unbedingt das Nordlicht-Observatorium – übrigens das erste seiner Art – besuchen.
  • Parke deinen Camper für eine Nacht und siedele in ein Iglu des schicken Igluhotels Sorrisniva um.
  • Sieh dir die Felsritzungen in Hjemmeluft in den Sommermonaten an – die UNESCO-Welterbestätte gilt als wichtigster Nachweis für Menschenleben im Norden zu prähistorischen Zeiten.
  • Das Plateau der Finnmark ist ideal für Mountainbiker, und zwar auch nachts, wenn die Mitternachtssonne scheint.

Campingplatz: Alta Strand Camping

Tag 2 – Hammerfest

  • Mache einen Abstecher nach Hammerfest, dem nördlichsten Ort Norwegens, der Stadtrechte bekam.
  • Besuche die schöne Stadtkirche, die von Harald Magnus designt wurde und an die Fischereigeschichte der Finnmark erinnert.
  • Wandere auf den Mount Salen, von dem du einen tollen Blick über die Stadt hast.

Stellplatz: Storvannet NAF camping AS

Tag 3 – Kokelv

  • Lerne alles über das Leben und die Geschichte der Samen im Sami Museum.
  • Im Silfar Canyon lässt es sich besonders schön angeln und Ruhe tanken.
  • Lege einen Stopp am schönen Rastplatz Storberget ein. Von hier gibt es tolle Wanderwege und du hast eine fantastische Aussicht auf den Fjord.

Stellplatz: Repparfjord Camping and Misjonssenter

Mögliche Zwischenstopps:

  • Am Ende des Fjordarms liegt der Rastplatz Lillefjord. Wenn du dir noch ein bisschen die Beine vertreten willst, dann kannst du von hier zur “Bank der Liebe” am Wasserfall in Lillefjord wandern.
  • Für die nächste Pause ist der Snefjord Rastplatz ein tolles Ziel. Von den 3 kleinen, windgeschützten Hütten hast du einen tollen Blick aufs Meer und auch wer Lachse angeln will, ist genau richtig.
  • Alternativ gibt es ein bisschen weiter nördlich den Selvika Rastplatz. Cooles Design, Toiletten und Grillplätze erwarten dich. Außerdem kommst du von der Straße über eine 50 m lange Betonrampe direkt zu einem hübschen Sandstrand.

Tag 4 & 5 – Havøysund

  • In einer halben Stunde bist du am Havøygavlen, dem höchsten Punkt der Insel, wo du mit einem tollen Ausblick übers Meer und die Inseln Rolvsøya und Ingøya belohnt wirst.
  • Ganz Abenteuerlustige fahren mit dem Boot nach Ingøya, um dort in den Bergen wandern zu gehen.
  • Ornithologen sollten einen Ausflug zum Hjelmsøystauren machen, einem der größten Vogelfelsen Europas.
  • Wenn du mal ganz anders übernachten willst, dann kannst du auf der Insel Måsøya in einer traditionellen Samen-Unterkunft schlafen.
  • Danach geht es weiter Richtung Nordkap mit dem Wohnmobil. Zum Nordkap-Tunnel sind es von Havøysund knapp 200 km, sodass du am besten für eine Nacht in Smørfjord bleibst.

Campingplatz: Laatste camping voor de Nortkap

5 Tage mit dem Wohnmobil ans Nordkap auf der Insel Magerøya

Über die Europastraße 69 geht es vom Festland zur Insel Magerøya. Der Nordkap-Tunnel ist knapp 7 Kilometer lang und seit ein paar Jahren ist die Durchfahrt kostenlos.

Du kannst direkt zum Besucherinformationszentrum des Nordkaps fahren oder dir ein bisschen Zeit nehmen, um den Rest der Insel zu erkunden.

Tag 1 – Honningsvåg

  • Sieh dir die coole Kunstgalerie “East of the Sun” von Eva Schmutterer an.
  • Mach eine Königskrabbensafari, wo du dich aufs Wasser begibst und lernst, wie man die beeindruckenden Meerestiere fängt.

Tag 2 – Skipsfjord

  • Lerne die samische Familie Mattis Somby kennen, die jeden Sommer mit ihrer Rentierherde auf die Insel kommt.
  • Tauche in die wunderschöne Natur der Gegend bei einer Wanderung zum Skipsfjord-Aussichtspunkt ein.

Stellplatz: Nordkapp Camping

Tag 3 – Kamøyvær

  • Mach eine Hochseeangeltour auf dem Kamøyfjord, der zu den fischreichsten Fjorden Europas zählt.
  • Vogelfreunde sollten bei schönem Wetter einen Trip zur kleinen Nistinsel im Fjord machen.

Tag 4 – Skarsvåg

  • Bewundere das nördlichste Fischerdorf der Welt – klar, dass hier das Angeln ein ganz besonderes Erlebnis ist.
  • Der Kirkeporten, übersetzt Kirchentür, ist ein natürlicher Felsbogen und bietet eine grandiose Aussicht über das Nordkap-Plateau. Der Weg beträgt ca. 2,5 km.

Campingplatz: Kirkeporten Camping

Zwischenstopp:

  • Mache die 18 km lange Wanderung zum Knivskjellodden Kap. Auch von hier hast du einen tollen Blick auf das Plateau. Danach kannst du dich ins Besucherbuch eintragen, womit bestätigt ist, dass du die nördlichste Wanderroute der Welt gemacht hast.

Tag 5 – Nordkap

  • In der Nordkaphalle, dem Besucherinformationszentrum, kannst du dir einen Panoramafilm angucken und das Felsplateau in allen 4 Jahreszeiten sehen.
  • Blicke von den 307 Meter hohen Klippen auf den Arktischen Ozean – kannst du den Nordpol sehen?
  • Ein Foto am Globus auf dem Felsplateau ist ein absolutes Muss. Um einen Shot ohne andere Touristen zu bekommen, brauchst du allerdings ein bisschen Geduld, denn die Plastik gehört zu den beliebtesten Motiven in Norwegen.

Campingplatz: Am Nordkap selbst gibt es einen Stellplatz für Wohnmobil-Reisende, wo du für 48 Stunden stehen darfst.

6 Tage mit dem Wohnmobil entlang der norwegischen Landschaftsroute Varanger

Wenn dich der Nordosten von Norwegen lockt, dann solltest du die Varanger Landschaftsroute nehmen. Diese führt entlang der Barentssee und dem Varangerfjord durch den östlichsten Teil Norwegens an der russischen Grenze.

Unterwegs erwartet dich ein Schmelztiegel der Kulturen, samische Traditionen und ein Paradies für Vogelkundler.

Tag 1 – Hamningberg

  • Sieh dir das verlassene Fischerdorf aus der Vorkriegszeit an, das heute unter Denkmalschutz steht.
  • In der angrenzenden Barentssee, kannst du mit ein bisschen Glück Wale und Walrosse sehen.

Tag 2 – Vardø

  • Besuche die Festung in Vardø und damit den östlichsten Punkt Norwegens.
  • Das Mahnmal zur Hexenverbrennung ist ein trauriges Highlight der Gegend, denn Vardø war das Ziel der norwegischen Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert. Um daran zu erinnern, wurde ein Scheiterhaufen von der Künstlerin Louise Bourgeois geschaffen.
  • Direkt von der Hauptstraße erreichst du das Wandergebiet der Gegend und kannst zum Beispiel auf den Domen steigen.

Stellplatz: Vardø Bobilplass

Tag 3 – Nesseby

  • Besuche die beeindruckenden archäologischen Stätte Ceavccageađge, auch Mortensne genannt, welche die norwegische Menschengeschichte bis vor 10.000 Jahren umspannen.
  • Das Várjjat Sámi Musea erzählt die Geschichte der Samen an der Küste des Varangerfjordes.

Campingplatz: Vestre Jakobselv Camping

Tag 4 & 5 – Varangerhalvøya Nationalpark

  • Der Nationalpark ist ein arktisches Naturparadies mit spannender Fauna und Flora. Langeweile kommt garantiert nicht auf und du solltest hier ein paar Tage verbringen, um die verschiedenen Ecken zu erkunden und nach einheimischen Pflanzen und Tieren suchen.
  • Je nachdem, von wo in Varanger du kommst, kannst du verschiedene Routen nehmen, um den Park zu erkunden.
  • Zu den Highlights gehören unter anderem ein Besuch beim Wasserfall im Nattfjelldalen Tal. Diesen erreichst du auf einer 18 km langen Wanderung von Vadsø. Im Komagdalen Tag gibt es einen besonderen Pfad, um Vögel zu beobachten und an den meisten Flüssen und Bergseen kannst du Fischen gehen. Vergiss nicht, dir vorher eine Genehmigung einzuholen!

Stellplatz: Varanger Kite Camp

Zwischenstopp:

  • Der Gornitak Rastplatz ist direkt am Varangerfjord gelegen und wunderschön – es lohnt sich, hier eine ausgedehnte Pause auf deiner Route einzulegen.

Tag 6 – Kirkenes

  • Sieh dich im Savio Museum und im Borderline Museum um, die praktischerweise nebeneinander liegen. Das erste ist dem samischen Künstler John Savio gewidmet und das zweite beleuchtet die Geschichte dieser spannenden Region zwischen Russland, Finnland und Norwegen.
  • Besuche die Oscar II Kapelle, die offiziell die Grenze zwischen Norwegen und Russland markiert.
  • Auch heute kannst du dir noch den Andersgrotta ansehen, einen Bunker, der als unterirdisches Tunnelsystem funktionierte, wo sich die Norweger im Zweiten Weltkrieg vor deutschen Bombern versteckten.

Stellplatz: Kirkenes bobilparkering

Mit dem Wohnmobil zum Nordkap – Kosten & Tipps

Das mit Abstand Allerbeste am Camping in Norwegen ist, dass das Wildcampen in Norwegen offiziell erlaubt ist. Allerdings solltest du bedenken, dass beliebte Plätze schnell sehr überlaufen sein können. Als Alternative gibt es unsere roadsurfer spots, sowie zahlreiche reguläre Campingplätze, die im Europavergleich das ganze Jahr über moderate Preise bieten.

Juli und August sind die beliebtesten Reisemonate, um mit dem Wohnmobil ans Nordkap und nach Nordnorwegen zu fahren. Dann kann es allerdings auch ganz schön voll werden, gerade auf beliebten Rast- und Campingplätzen. Buche lieber im Voraus, um Enttäuschungen zu vermeiden.

Wer im Winter nach Norwegen fährt, muss auf jeden Fall mehr Zeit für die Strecken einplanen, da die Straßen oft erst noch geräumt werden müssen. Checke vorher den Wetterbericht, denn einige Streckenabschnitte sind von November bis Mai auch komplett fürs Reisen gesperrt.

Auch im Sommer kann es am Nordkap recht frisch werden. Mit Temperaturen knapp über null Grad solltest du auf jeden Fall eine dicke Jacke, gute Stiefel und einige warme Pullover einpacken.

Bei einer Tour in Nordnorwegen solltest du vorher nachsehen, wo die nächste Tankstelle ist und deine Route entsprechend planen. Benzin ist in Norwegen um einiges teurer als in Deutschland, aber was diese Kosten kannst du locker wieder reinholen, wenn du deinen roadsurfer besonders früh buchst. Wer schon Ende des Vorjahres oder Anfang des Jahres seinen Urlaub bucht, kann sich noch über Tiefpreise freuen. Buchst du erst kurz vor knapp, können im Sommer mit der erhöhten Nachfrage auch die Preise steigen.

Auch wenn im Sommer die Tage in Skandinavien ziemlich lang sind, solltest du dich beim Fahren nicht überschätzen. Am besten ist es, wenn du einen Beifahrer hast, mit dem du dich abwechseln kannst. Regelmäßige Pausen sorgen auch für eine sichere und angenehme Reise. Die Restplätze in Norwegen sind weltberühmt und oft unglaublich schön gelegen. Einige Stunden hier zu verweilen, loht sich auf jeden Fall!

Dein deutscher Führerschein wird auch in Norwegen anerkannt, allerdings solltest du auch deinen Reisepass mitnehmen, da das Land nicht zur EU gehört.

Mit dem Wohnmobil zum Nordkap – Anreise aus Deutschland

Um auf dem schnellsten Weg mit dem Wohnmobil zum Nordkap zu kommen, fährst du am besten über Dänemark, Schweden und Finnland, wobei der Begriff “schnell” relativ ist. Von Hamburg und Berlin beträgt die Strecke rund 2.700 km und von München oder Stuttgart knapp 3.400 km. Bei der Fahrzeit musst du dabei noch die Übersetzung mit der Fähre nach Dänemark, Geschwindigkeitsbegrenzungen in den einzelnen Ländern und Pausen einkalkulieren.

Nimm dir genug Zeit und verbinde deine Nordkap-Tour mit dem Wohnmobil am besten mit einem Roadtrip durch Dänemark und Schweden.

Die Anreise über Norwegen selbst dauert im Allgemeinen noch etwas länger, was aber gar nicht schlimm ist, wenn du dir unterwegs noch einige Highlights im Land ansehen willst. So kannst du zum Beispiel deine Anreise auf die Lofoten aus Deutschland planen (das geht am besten mit der Fähre von Kiel bis nach Oslo) und danach weiter Richtung Norden fahren.

Norwegen mit dem Wohnmobil zum Nordkap – Tipps für den Verkehr

  • Im Allgemeinen beträgt die Geschwindigkeitsbegrenzung 80 km/h in Norwegen und nur auf einigen Schnellstraßen darfst du 100 km/h fahren. In Wohngebieten sind es 30 km/h und in Städten 50 km/h. Gerade im Norden musst du deine Fahrgeschwindigkeit allerdings den Wetter- und Straßenverhältnissen anpassen.
  • Im Sommer musst du mindestens 1,6 mm Reifenprofiltiefe haben, im Winter mindestens 3 mm. Alle unsere roadsurfer sind mit Ganzjahresreifen ausgestattet.
  • Kinder unter 1,35 m müssen in einem passenden Kindersitz mitfahren.
  • Du musst auch tagsüber mit Abblendlicht fahren.
  • Wenn du am Steuer telefonieren musst, dann nur mit Freisprechanlage.
  • Die Promillegrenze liegt bei 0,2.
  • Keine Verkehrsregel an sich, aber Vorsicht gilt ab Juni, wenn Rentier-Mütter mit ihren Jungtieren oft spontan über die Straße laufen. Besonders auf den letzten 100 km vor der Nordkap-Insel kann das häufig passieren.

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