Pompeji ist auch für Kinder ein echtes Erlebnis
Auf der Tour durch die alte römische Stadt kommen die Kids richtig in Fahrt! Sie toben in den Ruinen herum, lassen sich Spiele einfallen, wie sie Obst und Käse an den kleinen Ruinen der „Geschäfte“ Pompejis verkaufen und lachen sich über die „nackigen“ Statuen und Fresken kaputt. Und ja, sie sehen auch die Gipsabgüsse der Toten, die man gefunden hat und mal wieder zeigt uns dieses Erlebnis, wie natürlich Kinder mit dem Tod umgehen. Sie nehmen ihn hin. Und wir beschließen, dies auch zu tun. Auf dem großen Forum machen sie ein Wettrennen, während Mama und Papa den Erklärungen Robertas zum Marktplatz der Antike lauschen.
Auf Steinen statt auf Papier malen
Wir lernen viel, sehen Tempel des Apollon und den Tempel des Jupiter, das berühmte „Haus des Faun“, ein klassisches pompejanisches Haus. Die Kinder erraten, wo der Garten, das Büro und das Schlafzimmer waren und sie lassen ihrer Fantasie freien Lauf. Es gab kein Papier? Dann mussten sie auf Steinen malen! Genau. Wer sagt, dass so ein Ausflug mit kleinen Kindern nicht geht, hat es schlicht und einfach noch nicht ausprobiert! Das war spannender als ein Nachmittag im Indoor-Spielplatz und dazu haben wir alle noch was gelernt und vor allen Dingen die herrliche Maisonne und die Ruinen in der Mohnblumenblüte genossen.
Pizza essen und sparen!
Wir parken und übernachten übrigens am Campingplatz Camping Zeus, direkt neben den Ausgrabungsstätten. Der ist jetzt kein Highlight und recht klein, aber er ist sauber und die Stellplätze liegen lauschig unter Bäumen. An dem vorgelagerten Parkplatz kann man übrigens auch gut parken, wenn man dort nicht campen will. Tipp: Wer nebenan eine Pizza zur Stärkung isst, spart sich die 3 Euro Parkgebühr pro Stunde!
Der Weg nach oben lohnt sich
Am nächsten Tag strahlt uns der Vesuv schon von seiner schönsten Seite an und lockt uns auf den Berg. Nach einem kleinen Frühstück machen wir uns auf der Via Vesuvio hinauf gen Gipfel. Wir fahren bis zum obersten Punkt, wo wir parken können und für 2 Euro pro Person in einen Shuttlebus einsteigen, der uns noch näher zum Gipfel bringt. Hier kaufen wir unsere Eintrittskarten für den Nationalpark und steigen eine halbe Stunde auf bis zum Kraterrand. Der Weg ist sehr bequem und zumindest für die 5-Jährige gut zu schaffen. Den Kleinen tragen wir abwechselnd Huckepack. Puh! An Kinderwagen ist hier natürlich nicht zu denken. Aber es lohnt sich. Sowohl der Blick in den dampfenden Vulkankrater, als auch über den gesamten Golf von Neapel mit Blick auf Capri und Ischia sind schlicht unbeschreiblich. Nur Vorsicht: Hier geht’s ziemlich in die Tiefe. Die Kleinen laufen an manchen Stellen besser an der Hand!
Tag 10: Wildes, lautes Neapel – die Stadt der Pizza
Eat, pray, love. Das alles geht in Neapel tatsächlich einwandfrei! Kirchen, Pizzerien und Amore bestimmen das Stadtbild. Und natürlich enge Gassen, morbide, teils heruntergekommene Häuser und auch Müll auf den Straßen. Aber nicht annähernd so, wie es oft in den Medien rüberkommt. Die Stadt ist belebend, aufregend und einen Spaziergang wert, auch mit Kindern. Empfehlenswert ist ein Stadtspaziergang beginnend am Castel Nuovo, einem alten aragonesischen Schloss über das Municipio bis zur Kirche Santa Chiara. Geparkt haben wir dazu an der Molo Belvere am Wasser für 10 Euro den ganzen Tag! St. Chiara ist eine schöne gotische Kirche mit einem noch komplett erhaltenen Kreuzgang im benachbarten Kloster, dessen Majolika-Fliesen noch komplett erhalten sind und wunderschön aussehen. Aber: Hier dürfen die Kinder natürlich nicht draufrumhopsen!
Pizza gibt es immer mit Mozzarella
Entlang der Spaccanapoli, einer belebten Gasse mit vielen kleinen süßen Geschäften (tolle Trödelläden!), die Neapel – wie der Name sagt – spaltet, gehen wir weiter. Auch die Via Tribunali ist einen Abstecher wert. Und hier MUSS man eine Pizza essen. Die Neapolitaner essen sie übrigens als Calzone auf der Hand! Wir entscheiden uns aber doch für eine Pause im Sitzen. Und egal wo: Es schmeckt überall gut. Die Pizza hier ist übrigens immer weich und besteht eigentlich nur aus dem herrlichen italienischen Mozzarella und hat einen dicken Teigrand. Über den Duomo, der dem Schutzheiligen St. Gennaro, gelangen wir dann zurück zur Via Toledo, der Haupteinkaufsstraße Neapels, die direkt am Königspalast der Bourbonen endet. Wer einen Cappuccino für 5 Euro vermeiden will, kehrt hier an der Piazza del Plebiscito NICHT im Gran Caffè Gambrinus ein, sondern nebenan in der Cafébar. In Italien trinkt man den Espresso eigentlich an der Bar im Stehen! Zum Ausklang des Tages empfehlt sich ein leckeres Essen in Mergellina in der Nähe des Castel d’Ovo.
Tipp: Für Stadtführungen in Neapel – auch und besonders mit Kindern kann ich Daniela Ibello empfehlen. Ihre Kollegin Mimma hat uns Neapel von seiner echten Seite gezeigt! Einfach Daniela Ibello Neapel googeln…